Das Jahr geht zu Ende und damit ist wieder einmal Zeit für eine Rückschau. Alles in allem war dieses Jahr voller schlimmer Ereignisse. Davon habt ihr in den verschiedenen Sondersendungen zum Jahresende aber ohnehin genug gehört und gesehen. Deshalb konzentriere ich mich in meinem Jahresrückblick 2022 auf die schönen Ereignisse in Schondorf.
Gemeinschaftserlebnisse am Ammersee
Wie schon bei Das Schondorf Blog wünscht Frohe Weihnachten geht es mir auch bei diesem Rückblick um die Gemeinschaftserlebnisse. Da fällt mir beispielsweise der Ukraine-Benefiztag im studioRose ein (https://studiorose.de/2022/04/19/benefiz-aktionstag-der-ukrainehilfe-schondorf/). Es war wirklich beeindruckend, was für ein vielfältiges Programm da spontan auf die Beine gestellt wurde, und wie gut sich Geflüchtete und Einheimische trotz aller Sprachbarrieren verstanden.
Ebenfalls im Zeichen der Gemeinschaft stand das Seensuchtsfest im Mai (Bescheidenes Glück). In der Seeanlage am Ammersee feierte der ganze Landkreis Landsberg die Kreiskulturtage. Nachhaltig in Erinnerung bleibt mir dabei der Auftritt der Hochzeitskapelle. Die fünf entschieden ganz spontan, dass sie die vorbereitete Bühne gar nicht brauchten, und setzten sich einfach auf die Ufermauer am See.
Mit dem Ammersee als Bühnenhintergrund spielten sie los, und brachten mit ihrer Musik das ganze Publikum zum Strahlen, Tanzen und Träumen. Ein magischer Abend.
Sammersee und Stadtradeln
Viel getanzt wurde auch beim traditionellen Sammersee Festival im Juli. Selber habe ich das zweitägige Open Air am Sportgelände dieses Mal leider verpasst, aber die Liste der Bands und Musiker klang wieder einmal sehr vielversprechend (Sammersee-Time).
Der Sommer ist natürlich generell eine gute Zeit, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Beispielsweise kann man zusammen einen Radausflug machen, was wir im Rahmen des Stadtradeln Ende Juni ausführlich getan haben. Alle Schondorfer Teilnehmer zusammen sind heuer fast 20.000 km geradelt (Schondorfer Stadtradler im Aufwind).
Aus Feinden werden Freunde
Bei diesen Veranstaltungen ging es um die Gemeinschaft im Ort und im Landkreis, beim italienischen Fest in der Schondorfer Seeanlage wurde der Radius deutlich erweitert. Wir sagten Benvenuto Boves! und begrüßten unsere Partnergemeinde aus dem Piemont. Wie es sich für ein italienisches Fest gehört, wurde viel getanzt, noch mehr gelacht, und viel zu viel gegessen.
Ich finde es immer noch ganz unglaublich, wie freundlich uns die Bovesiani begegnen. Der Ausgangspunkt unserer Gemeindepartnerschaft ist immerhin das Massaker von Boves 1943, bei dem das halbe Dorf niedergebrannt und über zwanzig Zivilisten ermordet wurden. Dass Versöhnung trotzdem möglich ist, macht mir große Hoffnung für die Zukunft.
Zusammen im Dorfhaus
Um die Zukunft geht es auch im Dorfhaus, das Ende Oktober eröffnet wurde (Setz’ ma uns z’samm). Dass mehrere Generationen unter einem Dach zusammenleben, ist heute eher die Ausnahme als die Regel. Dadurch bröckelt der Austausch zwischen den Altersgruppen. Das ist schade für die Jungen, speziell aber auch für die Älteren, die tendenziell immer älter und immer einsamer werden.
Ich bin froh, dass die Gemeinde Schondorf hier das Geld in die Hand genommen hat, um mit dem Dorfhaus in der Bahnhofstraße einen Treffpunkt für alle zu schaffen. Wie gut das ankommt, sieht man an dem mittlerweile prall gefüllten Veranstaltungskalender: von der Spielgruppe für Kleinkinder über das Sprach-Café bis zur Yoga-Stunde treffen sich hier die verschiedensten Gruppen.
Von uns, für uns
Wenn es um Gemeinschaft geht, dann darf in meinem Jahresrückblick 2022 der Schondorfer Christkindlmarkt natürlich nicht fehlen. Keine andere Veranstaltung bringt das Dorf so sehr zusammen. Von der Wasserwacht bis zum Kindergarten, vom Rotary Club bis zum Asylhelferkreis, von der Feuerwehr bis zum Ruderclub sind alle mit dabei, und alle haben eine schöne Zeit miteinander.
Zukunft Pink
Ich habe in meinem Jahresrückblick 2022 also viele schöne Erinnerungen. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir auch das kommende Jahr gemeinsam gut hinbekommen werden. Oder um es mit dem aktuellen Hit von Peter Fox zu sagen: „Weil wir die Zukunft sind, seh‘ ich die Zukunft pink.“
In diesem Sinn wünsche ich frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir sehen uns in 2023.
Liebet Leo, wie gut dass du diesen wunderbaren blog machst, den sich wahrscheinlich jede Gemeinde am Ammersee wünscht. Danke für deine Zeit und dein Engagement! 🫶
Danke für das Kompliment, Annunciata, und hab‘ ein gutes, freudvolles 2023.
Gut, dass Du Dich auf die guten Nachrichten konzentrierst! Normalerweise bestehen Nachrichten aus negativen Meldungen.
Lieber Leo, ich danke dir für das wunderbare Schondorf-Blog und wünsche dir und deiner Familie einen fröhlichen Übergang in ein gesundes und friedfertiges neues Jahr!
Schließen möchte ich mit einem Wort meines Lieblingsschriftstellers Hermann Hesse, das ich immer wieder gern zitiere:
Meistens sind die schlimmen und dummen Perioden
mir nachher besser bekommen
als die vernünftigen und scheinbar gedeihlichen.
Ich muss Geduld haben, nicht Vernunft.
Ich muss die Wurzeln tiefer treiben,
nicht an den Ästen rütteln.
Herzliche Grüße – von Renate
Das hat Herrmann Hesse – nicht unbedingt mein Lieblingsschriftsteller – wirklich schön gesagt.