Das Musikfestival am Ammersee ist heuer mit vollem Programm zurück. Nachdem in den letzten Jahren wegen Corona nur eine abgespeckte Version möglich war, schöpft die Ammerseerenade 2024 mit sieben Konzerten und dem Kapellentag aus dem Vollen (https://www.ammerseerenade.de/). Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
Schlechte Zeiten, gute Zeiten
Die Lockdowns während der Corona-Zeit haben allen Kulturveranstaltungen das Leben schwer gemacht. Speziell größere Festivals konnten praktisch nicht mehr planen. Man wusste oft wenige Monate vorher nicht, ob eine Veranstaltung möglich sein würde, und man konnte die Künstler natürlich nicht auf Verdacht engagieren.
Die Ammerseerenade hat sich mit bewundernswerter Zähigkeit durch diese schweren Zeiten manövriert. Das Programm wurde reduziert, und man ließ sich originelle Lösungen wie den virtuellen Kapellentag einfallen (Unversäumbar).
Jetzt sind diese düsteren Zeiten (hoffentlich) vorbei, und die Ammerseerenade 2024 wartet wieder mit einem umfangreichen Programm auf.
Musik in intimer Atmosphäre
Am 25. August findet meine persönliche Lieblingsveranstaltung statt, nämlich der Kapellentag. Da kann ich rund um den See radeln und über zwanzig kleine Kirchen und Hofkapellen entdecken. Etliche davon sind normalerweise gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Alleine die Spielorte rund um den See sind schon bezaubernd. Darüber hinaus entwickelt die Musik in der intimen Atmosphäre dieser kleinen Räume eine ganz eigene Wirkung.
Rundum und auf dem See
Die große Konzertreihe startet dann am 14. September im Florian-Stadl des Kloster Andechs. Dort spielt Teufelsgeiger Alessandro Quarta zusammen mit Giuseppe Magagnino am Klavier und den Solisti Filarmonici Italiani seine Komposition I 5 Elementi.
Kleiner Einschub an dieser Stelle: Den Pianisten Giuseppe Magagnino kann man schon davor bei uns erleben, nämlich bei einem Konzert im studioRose am 22. Juni (https://studiorose.de/2024/05/13/konzert-mit-giuseppe-magagnino/).
Nach der Eröffnung gibt es eine ganze Woche lang Konzerte rund um den See. Das reicht von Classic in the Country im Gasthof Saxenhammer über einen Auftritt von Alexandra Troussova und Kirill Troussov in Raisting bis zum Schweinsbratenkonzert beim Unterwirt in Türkenfeld.
Gespielt wird nicht nur rund um, sondern auch auf dem Ammersee. Am 20. September gibt es eine musikalische Kreuzfahrt mit der MS Utting. Mit an Bord sind unter anderem die Flötistin Anna Wierer und der Akkordeonist Maxim Shagaev.
Liberation Concert
Finale Grande der Ammerseerenade 2024 ist am 28. September mit dem Liberation Concert in St. Ottilien. Die Aufführung erinnert an das Befreiungskonzert jüdischer Häftlinge an diesem Ort im Mai 1945, und ist ein kraftvolles Zeugnis von der Macht der Musik. Stargast ist heuer Mischa Maisky, der einzige Cellist, der sowohl bei Gregor Piatigorsky als auch bei Mstislaw Rostropowitsch studiert hat.
Es ist wirklich erstaunlich, dass es die Organisatoren vom Schondorfer Verein Kultur am Ammersee immer wieder schaffen, Weltstars wie Elisabeth Leonskaja, Anne-Sophie Mutter oder eben Mischa Maisky zu uns aufs Land zu holen. Da kann man dem engagierten Team rund um Doris Pospischil und Hans-Joachim Scholz nur gratulieren.
Auch wenn es bis zum September noch einige Monate hin ist, sollte man sich rechtzeitig um Karten kümmern. Die hochkarätigen Konzerte sind erfahrungsgemäß schnell ausverkauft. Karten gibt es bei München Ticket: https://www.muenchenticket.de/tickets/event/pup58t0klbyw/Klassikfestival-AMMERSEErenade#detail_performancelist