Luxus auf dem Lande

Das Leben ist ungerecht, aber nicht immer zu unseren Ungunsten. Wir dürfen uns schon glücklich schätzen, dass wir an einem so schönen Fleckchen der Erde leben. Viele hier sind sicher dankbar, dass sie am Ammersee sind, und nicht nach Kabul, Harare oder Gelsenkirchen verschlagen wurden.

Die soziale Frage

Diese Ungerechtigkeit, dass es einige besser und viele schlechter erwischen, hat den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi stark beschäftigt. Selber stammte er aus einer wohlhabenden Adelsfamilie. Nach ausgedehnten Reisen und Jahren in Moskau und St. Petersburg, verbrachte er das Ende seines Lebens auf dem Land, im Familiengut Jasnaja Poljana.
SUV am AmmerseeDie feudalen Zustände im zaristischen Rußland fand er unerträglich. Er spürte, dass sich eine Revolution anbahnte. Den kommunistischen Ideen konnte er allerdings nichts abgewinnen. Er wandte sich einem mystischen Christentum zu, sah die Lösung in Nächstenliebe und Askese.
Gegen Ende seines Lebens wurde Tolstoi von verschiedenen Seiten bedrängt. Von seiner Ehefrau Sofia, die das Erbe ihres Mannes von der Familie betreut sehen wollte; Von seinem Verehrer Wladimir Tschertkow, der aus Tolstoi’s Gedanken die Lehre des Tolstojanismus entwickelte; Von seinem jungen Privatsekräter Walentin Bulgakow, der sich von Tschertkow’s dogmatischen Ansichten immer mehr abgestoßen fühlte (und den Selbstmord von Sofia verhinderte); Von Zar Nikolaus II., der in ihm einen gefährlichen Umstürzler sah.
Dieses turbulente letzte Lebensjahr Tolstoi’s zeigt der Spielfilm „Ein russischer Sommer“, der am 19. November im Studio Rose zu sehen ist. Helen Mirren und Paul Giamatti spielen mit, zwei Schauspieler, denen man immer gerne zuschaut.

Ein russischer Sommer

19. November 2017, 18:00 Uhr
Studio Rose
Bahnhofstrasse
Schondorf am Ammersee

Wird das Leben unbezahlbar?

Über die Kluft zwischen Arm und Reich diskutiert auch der Stammtisch der Uttinger CSU am 28. November im Kramerhof, Riederau. „Können wir uns in Zukunft das Leben am Ammersee noch leisten?“ fragen die Landtagsabgeordnten Eberhard Rotter und Alex Dorow, die Gemeinderäte Andreas Streicher (Utting) und Rainer Jünger (Schondorf), und Tobias Schürer vom gleichnamigen Autohaus in Dießen.

Keine Spendensammlung

Der Titel könnte missverständlich sein. Es geht nicht darum, dass sich die fünf Sorgen um ihren Lebensstandard machen, und an diesem Abend Spenden sammeln. Mit „wir“ sind ganz allgemein die Menschen am Ammersee gemeint. Oder besser gesagt die Menschen, die keinen eigenen Grund und Boden besitzen. Wer hier Immobilien hat, der kann sich das Leben am Ammersee locker leisten. Er freut sich über Wertsteigerung und sprudelnde Mieteinnahmen.
Schwierig wird es für jene, die zur Miete wohnen und nur über ein kleines oder mittleres Einkommen verfügen. Was kann die Politik tun, damit auch für solche Menschen das Leben hier bezahlbar bleibt?

KommWFP und SoBoN

Da es sich um eine Veranstaltung der CSU handelt, wird man vermutlich das hohe Lied auf das KommWFP hören, das Kommunale Wohnraumförderungsprogramm der bayerischen Staatsregierung. Vielleicht kommen aber auch andere Konzepte zur Sprache, wie die sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN), oder genossenschaftliche Wohnprojekte. Mit Eberhard Rotter sitzt jedenfalls ein kompetenter Mann am Tisch, denn er ist Leiter der CSU-Arbeitsgruppe Wohnungs- und Städtebau.

Können wir uns in Zukunft das Leben am Ammersee noch leisten?

28. November, 19:30 Uhr
Kramerhof
Ringstraße 4
Riederau/Dießen

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