Am 14. Oktober wurde bei einer Schifffahrt auf dem Ammersee die neue Regionenmarke des Landkreises vorgestellt (https://www.landkreis-landsberg.de/aktuelles/pressemitteilungen/detail/eintrag/volle-kraft-voraus/). Nach gut einem Jahr Ausarbeitung entstand das Logo mit dem Schriftzug Landsberg Ammersee Lech. In den nächsten Tagen sollen in allen Kommunen des Landkreises Flaggen mit dem neuen Regionenlogo gehisst werden, um die Zusammengehörigkeit und die Gemeinschaft zu symbolisieren. Sagen wir’s mal so: Mich stört’s nicht, aber ich habe eine Regionenmarke für den Landkreis bislang auch nicht groß vermisst.
Was ist eine Regionenmarke?
Regionenmarken wurden etwa um die Jahrtausendwende populär. Als Gegengewicht zur zunehmenden Globalisierung sollen sie eine Rückbesinnung auf regionale Angebote fördern. Üblicherweise funktioniert das Ganze so, dass lokale Unternehmen für eine gewisse Gebühr die Regionenmarke nutzen dürfen. Sie können dann mit diesem Logo für sich werben. Außerdem erhalten sie Beratungsangebote und werden auch auf einer eigenen Internetseite als regionale Anbieter vorgestellt.
Der Ammersee ist schon länger Teil einer solchen Regionenmarke, zumindest das Ostufer. Der Landkreis Starnberg präsentiert sich seit etwa fünf Jahren unter dem Logo StarnbergAmmersee (https://www.starnbergammersee.de/). Damit will man sich laut Slogan als „hochwertigsten Lebens- und Wirtschaftsraum in direkter Nachbarschaft einer Weltstadt“ darstellen.
Marketing für den Wirtschaftsstandort
Man sieht schon, es geht bei Regionalmarken inzwischen nicht mehr nur um lokale Spezialitäten oder Urlaubsangebote. Heute wollen sich die Regionen auch als attraktiver Unternehmensstandort und Arbeitsplatz ins Bewusstsein bringen. Aus diesem Grund unterstützt man in Starnberg beispielsweise Projekte wie Ponyhof der Pioniere.
In diese Richtung geht es auch bei der vom Landkreis Landsberg nun geschaffenen Marke Landsberg Ammersee Lech. Laut Beschreibung auf der dazugehörigen Website https://www.landsberg-ammersee-lech.de/ will man auch den Wirtschaftsstandort kommunizieren, und so Fachkräfte und Investoren anziehen. Darüber hinaus soll das Logo regionale Identität schaffen, die Bekanntheit des Landkreises erhöhen, touristisches Potenzial ausschöpfen, und strategische Partnerschaften knüpfen. Ganz schön viel Arbeit für eine neu geschaffene Marke.
Landsberg Ammersee Lech
Ich kann mir richtig vorstellen, wie die Kreisstadt, die Ammerseeanlieger, und die Gemeinden von Prittriching bis Kinsau gerungen haben, damit sie in der neuen Regionenmarke alle zum Zug kommen. Mit Landsberg Ammersee Lech ist das zwar alles abgedeckt, besonders einprägsam klingt es für mich aber nicht.
Was die neue Regionenmarke gekostet hat, weiß ich nicht, aber anscheinend wurde die Gestaltung vom Wirtschaftsministerium mit € 280.000 unterstützt. Auf dem Pressefoto wirkt Ministeriumsvertreter Dr. Fröhlich etwas verblüfft über das Ergebnis dieser Investition.
Das Henne-Ei-Problem
Ob die Regionenmarke Landsberg Ammersee Lech letztlich die Erwartungen erfüllt, ist ein Henne-Ei-Problem. Um erfolgreich zu sein und einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erreichen, müssen genug Betriebe bei diesem Marketingkonzept mitmachen und eine Lizenz erwerben. Andererseits geben die meisten Betriebe erst dann Geld für Marketing aus, wenn sie sich davon mehr Bekanntheit und Kunden versprechen können. Man wird sehen, wie gut Landsberg Ammersee Lech funktionieren wird.
Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg, auch wenn ich ein solches Logo für unsere Gegend bislang nicht vermisst habe. Mir sind die 46 km2 Wasser vor unserer Nase Regionenmarke genug.
Lieber Leo, losgelöst von diesem und sonstigen Blogartikeln hinterlasse ich hier einen meiner Lieblingssprüche. Er stammt von einer bekannten Persönlichkeit namens Goethe.
„Was sie Menschen so verdrießt,
ist, dass die Wahrheit so einfach ist.“
Herzliche Grüße – von Renate
Sehr geehrter Herr Ploner, auf Ihrem Schondorf.blog gab es gestern noch einen Blog, welcher die Berichte im Landsberger Tagblatt und Starnberger Merkur zum „Ergattern“ von „vergünstigten Wohnungen auf dem Prix-Gelände“ (so der Merkur) aufgriff. Dieser Blog ist verschwunden. Wurden Sie gebeten, die Berichterstattung einzustellen?
Vom Hocker reißt es mich nicht. Schade!
Warum haben Sie Ihren kritischen Artikel über den Bürgermeister und die fragwürdige Wohnungsvergabe an seine Kinder gelöscht?
Siehe https://schondorf.blog/2022/10/31/beitrag-im-schondorf-blog-geloescht/