Schondorf hat gewählt und die Ergebnisse des Bürgerbudgets 2023 liegen jetzt vor. Es gibt drei ganz klare Favoriten unter den Ideen für Schondorf, und die Wahlbeteiligung war erfreulich hoch. Das ist sicher ein Verdienst des sehr engagierten Organisationsteams, das heuer erstmals auch eine Online-Abstimmung ermöglicht hat.
Hohe Wahlbeteiligung
Bevor ich im Einzelnen zu den Ergebnissen des Bürgerbudgets komme, erst einmal die wirklich gute Nachricht. 821 Schondorfer haben heuer über ihre Lieblingsideen abgestimmt. Laut der letzten Erhebung 2020, haben wir im Ort 3502 Einwohner über 15 Jahren (https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2021/09181139.pdf).
Damit haben also rund ein Viertel der Wahlberechtigten an der Abstimmung teilgenommen. Das stimmt jetzt nicht haargenau. Die Erhebung des Landesamtes für Statistik erfasst die 0- bis 15-Jährigen, während beim Bürgerbudget schon alle ab 14 abstimmen durften. Das macht aber jetzt nicht den großen Unterschied, die Wahlbeteiligung ist in jedem Fall erfreulich hoch.
Herzlichen Dank an das Organisationsteam Ellen Rudin, Grit Schmitt, Marius Polter und David Weingartner, die das möglich gemacht haben. Dabei hat sicher eine Rolle gespielt, dass neben den klassischen Wahlkarten heuer erstmals auch eine Online-Abstimmung möglich war. Wir leben nun mal im Zeitalter der Digitalisierung und ich kann mir gut vorstellen, dass die Online-Wahl speziell Jüngere zum Mitmachen animiert hat.
Instagram und Facebook
Diese junge Zielgruppe wurde sicher auch durch den sehr professionell gestalteten Auftritt in den sozialen Medien erreicht. Auf Instagram (https://www.instagram.com/schondorfammersee) und Facebook (https://www.facebook.com/profile.php?id=61551629288320) wurden die einzelnen Projekte ausführlich vorgestellt und Fragen zum Bürgerbudget beantwortet. Dort findet man übrigens auch nach Abschluss der Aktion noch regelmäßig Nützliches und Witziges aus Schondorf und der Ammerseeregion.
Ergebnisse des Bürgerbudgets
So, jetzt habe ich euch lange genug auf die Folter gespannt. Hier sind nun die Ergebnisse des Bürgerbudgets 2023. Die eingereichten Projekte habe ich schon bei Ein Feuerwerk an Ideen beschrieben, deshalb beschränke ich mich hier auf die jeweiligen Titel.
Drei Ideen teilen sich das Siegerpodest mit ziemlich klarem Vorsprung. Das Storchennest holt sich den ersten Platz, knapp vor dem Outdoor-Kino und dem Kicker für das Jugendzentrum. Diese drei erhielten zusammen fast die Hälfte aller abgegebenen Stimmen. Dass das Storchennest weit oben landen würde, hatte ich schon erwartet, beim Outdoor-Kino bin ich freudig überrascht. Das Jugendzentrum konnte offensichtlich viele seiner Besucher zur Stimmabgabe motivieren. Gut gemacht, so kann man der Jugend Demokratie und Mitbestimmung schmackhaft machen.
Mit etwas Respektabstand folgen hinter den Top 3 der Fairtausch-Schrank, die Torwand am Sportgelände und das Sonnensegel für den Kinderspielplatz am Prixgelände. Die Torwand hätte ich persönlich weiter vorne erwartet. Immerhin ist der TSV im Ort der Verein, der mit Abstand die meisten Mitglieder hat. Trotzdem landete dieses Projekt nur ganz knapp vor dem Sonnensegel. Ich vermute, dass die Anwohner am Prixgelände mit fleißiger Mundpropaganda viele zum Abstimmen bewegen konnten. Ein schönes Zeichen von gelebter Nachbarschaft.
Kultur als Schlusslicht
Für die weiter hinten platzierten Ideen wird das Bürgerbudget vermutlich nicht mehr reichen. Traurig bin ich, dass die Solarlampe für die Fahrradreparatur nur auf den siebten Platz gekommen ist. Den ehrenamtlichen Radlschraubern von Bikekichen hätte ich den Erfolg für ihr Licht & Schatten wirklich gewünscht. Zu meiner Überraschung konnte auch der Eisautomat am Gemeindesteg die Schondorfer anscheinend nicht überzeugen, und kam nur auf Platz acht.
Das Schlusslicht bilden die beiden Projekte, in denen es um Kultur und Geschichte geht. Die Schilder mit Hausnamen und die Infotafeln an der Villa Rustica erhielten die wenigsten Stimmen. Schade, aber man darf diese Reihung auch nicht überbewerten. Zwischen dem vierten und dem zehnten Platz liegen nicht einmal fünf Prozentpunkte. Da haben also teilweise nur wenige Stimmen den Ausschlag für eine Platzierung gegeben.
Als Nächstes gehen die Abstimmungsergebnisse jetzt in den Gemeinderat. Der muss die einzelnen Zuschüsse beschließen und dann wird man sehen, für wie viele der eingereichten Ideen das Bürgerbudget reicht.