In der Sitzung vom 28. Februar waren die Ideen für Schondorf noch einmal Thema im Gemeinderat (https://www.schondorf-ammersee.de/rathaus-verwaltung/ideen-fuer-schondorf). Für den Großteil der eingereichten Projekte war die Abstimmung eher eine Formsache. Bei einer der Ideen gab es aber kontroverse Diskussionen, und sie wurde schließlich abgelehnt: Auch in Zukunft wird kein Eisautomat am Badeplatz stehen.
Abstimmung zum Bürgerbudget
Mancher wundert sich vielleicht, warum hier noch einmal abgestimmt wurde. Schließlich hat der Gemeinderat das mit € 10.000 dotierte Bürgerbudget bereits im Vorfeld genehmigt. Anscheinend sieht man das aber nicht als Gesamtprojekt, sondern als jeweils einzelne Posten. Diese müssen im Sinne der Finanzhoheit der Gemeinde dann auch einzeln beschlossen werden.
Das Gute daran ist, dass so die Projektpaten ihre jeweiligen Ideen dem Rat einmal kurz vorstellen können. Die Abstimmung ist dann normalerweise eine reine Formsache, auch wenn es diesmal in einem Fall anders war.
Neue Reihenfolge
Über die Reihenfolge der Wahlergebnisse habe ich unter Störche, Kino, Kicker bereits geschrieben. Seitdem hat sich allerdings etwas geändert. Das auf Platz zwei gewählte Outdoor-Kino wurde vom Projektpaten zurückgezogen. Kosten und Aufwand wären einfach zu groß gewesen. Ebenfalls zurückgezogen wurde die Idee für einen neuen Tischkicker im Jugendzentrum. Der Grund dafür ist allerdings durchaus erfreulich: Ein privater Gönner hat dem JuZe mittlerweile einen Kicker spendiert, sogar ein hochwertigeres Modell als das, welches im Bürgerbudget beantragt war.
So war die neue Reihenfolge der Erstplatzierten nun Storchennest, Fairtausch-Schrank, mobile Torwand und das Sonnensegel für den Spielplatz am Prixgelände. Für diese vier Projekte stehen jetzt insgesamt € 11.240 zur Verfügung. Die über den eigentlichen Budgetrahmen hinausgehenden € 1.240 stammen aus nicht abgerufenen Geldern des letztjährigen Bürgerbudgets.
Novum in der Abstimmung
Abgestimmt wurde auch über die restlichen Ideen auf der Liste. Es kommt leider vor, dass Projekte in der Realisierung scheitern, und dann geht das Geld an das jeweils Nächstplatzierte.
Entsprechend dieser Reihenfolge wurde auf Platz sechs über einen Eisautomaten am gemeindlichen Badesteg diskutiert. Der Platz ist eigentlich zum Baden ideal, nur Eis oder Erfrischungen gibt es weit und breit nicht. Hier wollte der Projektpate einen Automaten leasen, ihn neben der Umkleidekabine aufstellen, und sich um Befüllung und Pflege kümmern.
Einige Ratsmitglieder wiesen hier darauf hin, dass das im Prinzip ein Lebensmittelhandel sei. Da werden Gewerbeaufsicht und Finanzamt hellhörig, wenn es nicht ordnungsgemäß angemeldet ist. Letztlich könne es aber nicht Sinn des Bürgerbudgets sein, ein Gewerbe zu subventionieren.
Eis im Strandbad Forster
Die Gegenseite argumentierte, dass man die ordnungsgemäße Anmeldung ruhig dem Projektpaten überlassen könne. Außerdem hätte man das Projekt gleich gar nicht zulassen dürfen, wenn es den Anforderungen des Bürgerbudgets nicht entspricht.
Den Eisautomat am Badeplatz erst den Bürgern zur Wahl zu stellen und ihn nach erfolgter Abstimmung wieder zu streichen, das widerspreche ganz fundamental der Idee hinter dem Bürgerbudget. Am Ende waren beide Fraktionen gleich stark, es herrschte Stimmengleichheit, und der Antrag war damit durchgefallen.
Am Badeplatz wird es also auch in Zukunft keinen Eisautomaten geben. Wer sich den Badetag gerne mit einem Cornetto oder Magnum versüßt, kommt aber im Strandbad Forster auf seine Kosten. Dort steht ganzjährig ein Automat für Eis, Getränke und Knabberzeug.
Änderungen im Organisationsteam
Die Entscheidung über den Eisautomaten hatte, wie schon gesagt, ohnehin nur hypothetische Bedeutung. Die Idee war nicht unter den ersten Vier gelandet. Um einen Zuschuss zu erhalten, müssten erst zwei besser platzierte Projekte scheitern. Das kommt manchmal vor, weshalb heuer mehr als die budgetierten € 10.000 zur Verfügung standen.
Dass das ganze Budget tatsächlich in die Projektförderung fließt, ist auch dem engagierten Organisationsteam zu verdanken. Die kümmern sich ehrenamtlich und sehr professionell um Plakate, Flyer, Pressearbeit und um die Auftritte auf Instagram und Facebook. Würde man das alles an eine Werbeagentur vergeben, wäre für die eigentlichen Ideen viel weniger Geld übrig.
Im Organisationsteam gibt es nun eine Änderung. David Weingartner, der bisherige Beauftragte für das Bürgerbudget, ist aus Schondorf weggezogen. Weil das Projekt aber jemand aus dem Ort leiten soll, übernimmt ab heuer Grit Schmitt diese Position. Sie war auch jetzt schon im Organisationsteam tätig, und ist außerdem eine ausgesprochen fleißige Ideengeberin. Die Büchertauschbox in der Seeanlage und der Sammelbehälter für Pizzakartons gehen auf ihre Initiative zurück.
An dieser Stelle vielen Dank an David Weingartner für die engagierte Arbeit, und alles Gute an Grit Schmitt, die das sicher genauso gut macht.