Die Idee mit dem Fairtausch-Schrank stammt aus dem letztjährigen Bürgerbudget, wo sie in der Abstimmung auf dem vierten Platz landete (https://www.schondorf-ammersee.de/rathaus-verwaltung/ideen-fuer-schondorf/projekte-2023/24). Die Finanzierung war damit gesichert, nur die Suche nach einem Standort gestaltete sich schwierig (Flohmarktschrank sucht Plätzchen). Jetzt ist auch diese Hürde gemeistert. Der Schrank steht neben der Sparkasse, auf dem Parkplatz von Edeka Schmidt. Damit hat Schondorf jetzt praktisch einen Rund-um-die-Uhr-Flohmarkt.
Der Fairtausch-Schrank
Das Prinzip kennen wir alle: Wenn man bestimmte Sachen im Haushalt nicht mehr braucht, stellt man sie in einer Kiste vor die Türe, und schreibt Zu verschenken drauf. Meistens ist die Kiste dann binnen ein, zwei Tagen leer. Zumindest, wenn man in einer Straße wohnt, in der viele Passanten vorbeikommen. Wer das Pech hat, in einer Stichstraße am Ortsende zu wohnen, bleibt wahrscheinlich auf seinem Angebot sitzen.
Mit dem Fairtausch-Schrank ist zumindest dieses Problem gelöst. Der Standplatz auf dem Edeka-Parkplatz neben der Sparkasse ist wahrscheinlich einer der meistfrequentierten Orte in Schondorf überhaupt. An zu wenig Passanten liegt es also sicher nicht, wenn etwas in den Regalböden liegenbleibt.
Gebaut hat den Fairtausch-Schrank der Designer Rolf Schiller aus Inning. Von ihm stammen auch die Büchertauschbox in der Seeanlage und der Sammelbehälter für Pizzakartons, der am Rathausplatz steht (Die Idee ist gut). Auch der Flohmarktschrank ist eine schlichte Stahlblech-Konstruktion, in kräftigem Rot lackiert und mit einem ausgestanzten Schondorfer Einhorn verziert. Ich finde es schön, dass diese Tausch- und Sammelboxen ein einheitliches Erscheinungsbild haben
Fair tauschen
Die Bezeichnung Fairtausch-Schrank ist natürlich ein Wortspiel mit vertauschen, aber das fair spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie bei den ähnlich funktionierenden Büchertauschschränken am Bahnhof und in der Seeanlage, sollte auch das Flohmarkt-Regal mit Augenmaß genutzt werden.
Gedacht ist der Fairtausch-Schrank für kleiner Gegenstände wie Spielsachen, Geschirr, Gläser, Dekoartikel usw. Bekleidung hat hier keinen Platz, dafür gibt es die Kleiderkammer in der Kirche Heilig Kreuz (Fescher Fummel fürs Frühjahr). Selbstverständlich darf hier kein Schrott abgelagert werden, sondern nur gebrauchstüchtige Sachen, wie man sie eben auf einem Flohmarkt anbieten würde.
Keinen Müll ablagern
Zu guter Letzt sollte auch das Fassungsvermögen des Schranks respektiert werden. Was nicht hineinpasst, muss man eben wieder mitnehmen. Zeug vor, auf oder hinter dem Gestell zu stapeln geht gar nicht. Ich denke aber, die Schondorfer verstehen das Tauschen mit Augenmaß ganz gut. Bei den Bücherboxen klappt es ja auch (Aus dem Leben einer Bücherpatin).
Der Start ist zumindest schon mal vielversprechend. Nach einer Woche war etliches aus der ursprünglichen Befüllung weg, dafür sind einige neue Sachen dazugekommen. Schaut mal vorbei, vielleicht entdeckt ihr beim Stöbern etwas, das ihr brauchen könnt.