Seit erstem Mai ist die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Kraft. Das Ziel der Verordnung ist, dass weniger Fremdstoffe im Biomüll landen. Ich war erst einmal schockiert, dass bei zu viel Restmüll in der Biotonne Strafen von bis zu € 2.500 fällig werden können. Man könnte also buchstäblich zweitausend Euro in die Tonne klopfen. Die kommunale Abfallwirtschaft im Landratsamt Landsberg hat mich in dieser Beziehung aber beruhigt.
Zuerst wird verwarnt
In der Zeitung habe ich gelesen, dass jetzt eine neue Bioabfallverordnung, abgekürzt BioAbfV in Kraft ist. (Gibt es eigentlich eine eigene Behörde, die sich solche Bezeichnungen wie Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung oder BioAbfV ausdenkt? Falls ja, stelle ich sie mir ungefähr so vor wie das Ministry of Silly Walks von Monty Python: https://youtu.be/eCLp7zodUiI?si=q6-U6hO_s4vHO1PB).
Jedenfalls hatte ich keine Lust, mir den gesamten Gesetzestext durchzulesen (https://www.gesetze-im-internet.de/bioabfv/), und habe einfach im Landratsamt nachgefragt. Dort hat man mir sehr schnell und ausführlich geantwortet. Erstens ist der Strafrahmen von € 2.500 nicht neu, den gab es davor auch schon. Zweitens braucht es schon kriminelle Energie, damit man tatsächlich zur Kasse gebeten wird.

Erst gibt es nur einen Hinweis auf der Tonne, wenn zu viel Plastik, Glas oder Metall gefunden wird. Wenn sich das nicht bessert, wird die Tonne beim nächsten Mal nicht mehr geleert. Nur renitente Wiederholungstäter müssen sich am Ende auf eine Strafe einstellen.
Maximal 3 Prozent
Neu sind die jetzt strengeren Grenzwerte. Es dürfen höchstens noch 3 % sogenannter Störstoffe im Biomüll sein, also alles, was die Kompostierung behindert. Für Plastik ist die Grenze noch niedriger, nämlich maximal 1 %. Das ist einleuchtend, denn sonst kann sich der Kunststoff über den Kompost als Mikroplastik im Boden verbreiten, und damit in unsere Nahrungskette kommen.

Aber wie viel sind eigentlich 3 % Störstoffe? Eine normale Biotonne hat ein Fassungsvermögen von 120 Litern. Ich schätze mal, dass ein Liter Bioabfall rund ein halbes Kilo wiegt. In der vollen Tonne wären dann etwa 60 kg. 3 % davon sind 1,8 kg, also schon eine beträchtliche Menge. Das ist ein Grenzwert, den man mit einem Minimum an Achtsamkeit locker einhalten kann.
Noch weniger ist natürlich besser. Das Landratsamt hat in seiner Antwort uns Bürger übrigens ausdrücklich gelobt. Die regelmäßigen Müllanalysen hätten einen sehr geringen Anteil an Störstoffen ergeben. Im Landkreis Landsberg haben wir die Grenzwerte der neuen Bioabfallverordnung also vorher schon eingehalten.
Keine Biomüllbeutel in die Biotonne
Ich halte mich selbst für einen recht ordentlichen Mülltrenner. Die neue Bioabfallverordnung zeigt mir leider, dass das nicht stimmt. Ich habe nämlich immer diese praktischen Biomüllbeutel aus kompostierbarem Plastik verwendet. Diese sind aber generell nicht erlaubt (https://www.abfallberatung-landsberg.de/abfallsorten/biotonne/was-darf-in-die-biotonne/).

Die Beutel sind zwar biologisch abbaubar, aber das dauert so lange, dass sie vor der Kompostierung mühevoll von Hand aussortiert werden müssen.
Warum dürfen die dann überhaupt verkauft werden? Wenn ich im Supermarkt einen ausgewiesenen Bio-Abfallbeutel aus kompostierbarem Kunststoff sehe, dann gehe ich natürlich davon aus, dass der für die Biotonne gedacht ist. Das grenzt doch an Betrug am Kunden, oder? Jedenfalls werde ich in Zukunft nur noch Papiertüten verwenden und einfach hoffen, dass sie in der Tonne nicht aufplatzen.
…und dann war´s plötzlich weg – weil ich „Ressourcen“ nicht schreiben konnte.
Kurz zusammengefasst – Bio ist Bio und Plastik ist Plastik !
Es liegt am Verbraucher, dass einfach keine Plastikverpackung gekauft wird ! Darauf zu warten, dass jedwede „Einwegverpackung“ endlich verboten wird, ist wohl etwas zu naiv.
In einer idealen Welt gäbe es vielleicht keine Einwegverpackungen. Ich versuche selbst, sie möglichst zu vermeiden. Bei Zahnpasta, Nudeln, Schokolade, Putzmitteln und vielen anderen Dingen kommt man aber kaum daran vorbei. An der stelle muss ich noch einmal unseren Edeka Schmidt loben, der ein recht gut bestücktes Sortiment an unverpackten Lebensmitteln anbietet.