Am Schondorfer Bahnhof steht in der Wartehalle jetzt ein Fair-o-mat (https://www.fair-o-mat.de/). Aus diesem Automaten kann man sich faire Snacks ziehen, also süße und salzige Kleinigkeiten aus fairer und nachhaltiger Produktion. Das Ganze ist eine Idee aus dem Bürgerbudget 2022 (So gefällt mir Wahlkampf), die jetzt in die Tat umgesetzt wurde.
Persönlich brauche ich nicht unbedingt Snacks oder einen Automaten dafür. Meiner Meinung nach kommt man einfach mit drei Mahlzeiten am Tag ganz wunderbar durchs Leben. Ich will aber auch niemand seine Ernährungsgewohnheiten vorschreiben, das überlasse ich der Politik. Wenn also jemand für die Schule, die Kaffeepause im Büro oder einfach für zwischendurch gerne einen süßen Riegel will, soll mir das Recht sein.
Wenn’s mal wieder länger dauert
Außerdem muss man zugeben, dass am Bahnhof ein Automat für faire Snacks heutzutage – leider – durchaus sinnvoll ist. Dank eines maroden Streckennetzes und häufiger Streiks, sind Warte- und Fahrzeiten nur noch schwer abzuschätzen. Da kann man schon einen Hungerast bekommen, bevor man am Ziel ist oder bevor der Zug überhaupt abfährt. Bis jetzt blieb hier als Notlösung nur der Kaugummiautomat an der Vorderseite des Bahnhofs (Happy End mit dem Automartenmann). Da sind die Kleinigkeiten aus dem Fair-o-mat sicher die gesündere und nahrhaftere Alternative.
Reine Mechanik
Eine Besonderheit am Fair-o-mat ist, dass er ohne Strom auskommt und rein mechanisch betrieben wird. Ich bin zwar von der Ausbildung her Elektronikingenieur, habe aber ein ausgesprochenes Faible für elegante Mechanik, z. B. bei Armbanduhren, alten Motorrädern oder Plattenspielern. Auch beim Automaten in der Bahnhofshalle fasziniert mich das genial einfache Prinzip.
Die Waren liegen jeweils in einem Fach mit einer Spirale. Jede davon hat seitlich einen Drehknopf mit Münzeinwurf. Wenn man die passenden Münzen einwirft, lässt sich der Knopf drehen, bis die Spirale das gewünschte Produkt zum Ausgabeschacht geschoben hat. Das funktioniert wirklich gut, nur das Einwerfen der Münzen erfordert etwas Fingerspitzengefühl.
Ökologische, faire Snacks
Wie der Name schon andeutet, ist der Fair-o-mat mit Produkten aus ökologisch nachhaltigem Fairtrade-Handel bestückt. Die sind sicher gesünder als die gängigen Schokoriegel, die hauptsächlich aus Zucker, Füllmasse und künstlichen Aromastoffen bestehen.
Neulich habe ich den Fair-o-mat am Bahnhof ausprobiert, und mir einen Fruchtriegel Emma mit Kirsch-Aronia gegönnt. Der schmeckte angenehm fruchtig und nicht allzu süß.
Allerdings bin ich ein denkbar inkompetenter Snack-Tester, weil ich kaum solche Süßigkeiten esse. Manchmal finde ich auf Wanderungen oder Radtouren in den Untiefen meines Rucksacks Energieriegel, die ich schon seit Monaten, wenn nicht Jahren, durch die Gegend trage. Dementsprechend haben sie dann die Konsistenz und den Geschmack von Holzbriketts. Ich habe also keinen richtigen Maßstab, um den Geschmack von Emma zu beurteilen.
Deshalb die Frage an die Leckermäulchen unter meinen Lesern: Habt ihr die fairen Snacks am Bahnhof schon ausprobiert, und falls ja, was ist eure Lieblingssorte?
Wollte ich ausprobieren. Kam mit der Mechanik nicht zurecht.
Ja, beim Münzeinwurf muss man das Handrad ein bisschen bewegen, bis sich Münzschlitz und -aufnahme genau decken.