Goldberg-Variationen im Landheim

Das Landheim Schondorf ist auch heuer wieder eine der Spielstätten des Klassikfestivals AmmerSeerenade (www.ammerseerenade.de). Am 18. September gibt es hier die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach zu hören. Bach verfasste das Werk 1741 für seinen Schüler, das damals 14-jährige Wunderkind Johann Gottlieb Goldberg. Dieser musste die Stücke nächtens seinem Gönner, dem Grafen Keyserlingk vorspielen, der unter Schlaflosigkeit litt. Daraus entstand die Legende, Keyserlingk habe sich die Musik gewünscht, um besser einschlafen zu können. Diese Gefahr besteht bei dem Konzert im Landheim nicht. Die Goldberg-Variationen werden von drei so virtuosen Musikern gespielt, dass das Publikum mit Sicherheit hellwach bleibt.

Musik neu erleben

Die Star-Violinistin Anne-Sophie Mutter ist der AmmerSeerenade heuer in mehrfacher Hinsicht verbunden. Zum einen tritt sie selbst beim Befreiungskonzert in St. Ottilien auf (siehe AmmerSeerenade mit Anne-Sophie Mutter). Zum anderen hat sie auch einige der von ihr geförderten Talente mit an den Ammersee gebracht. In Schondorf werden wir das Vergnügen haben, Ye-Eun Choi (Geige), Vladimir Babeshko (Bratsche) und Doo-Min Kim (Cello) zu hören.

Die Violinistin Ye-Eun Choi
Ye-Eun Choi

Das Trio spielt die Goldberg-Variationen in der von Dmitri Sitkovetsky geschaffenen Fassung für Streichtrio. Der bekannteste Name unter den Dreien dürfte Ye-Eun Choi sein, die bereits eine steile Karriere hinter sich hat. Schon als 16-jährige überzeugte sie mit ihrem Spiel Anne-Sophie Mutter. Diese sagt über Choi, sie sei eine der ganz großen Geigentalente, „jemand, der ein Werk nicht nachlebt, sondern es neu erlebt.“

2009 gab Choi ihr Debüt bei den New Yorker Philharmonikern. Seither spielte sie mit dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Radio Sinfonieorchester Berlin, oder beim Concordia Festival unter der Leitung des (berüchtigt kritischen) Krzysztof Penderecki. 2013 nahm Ye-Eun Choi ihre erste CD auf, und ist aktuell Solistin im Bayrischen Rundfunkorchester unter Dirigent von Mariss Jansons.

Mutter’s Virtuosi

Vladimir Babeshko
Vladimir Babeshko

Auch die beiden anderen Mitglieder des Trios werden von der berühmten Violinistin gefördert. Der in Kazan geborene Bratschist Vladimir Babeshko ist Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung, und spielt in dem Ensemble „Mutter’s Virtuosi“. Er hat nicht nur viele erfolgreiche Konzertreisen absolviert, ihm wurde auch bereits eine eigene Komposition gewidmet. Der Komponist Pierre-Dominique Ponnelle schrieb für ihn das „Konzert für Viola und Kammerorchester“.

Am Cello wird an diesem Abend der in Seoul geborene Doo-Min Kim zu hören sein, der ebenfalls zu „Mutter’s Virtuosi“ gehört. Auch er ist dabei, sich in der Musikszene zu etablieren und tritt international auf. Unter anderem hat er als Solist mit dem Oslo Philharmonic Orchestra unter der Leitung von André Previn gespielt.

AmmerSeerenade 2018
Bach’s Goldberg-Variationen
18. September 2018, 19:00 Uhr
Konzertsaal Landheim Schondorf
Eintrittskarten: €30/€40
www.ammerseerenade.de

 

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