Die Schondorfer Journalistin, Sprachtrainerin und Bloggerin Stefanie Windhausen hat neulich einen Beitrag über ein Manifest der gewaltfreien Kommunikation geschrieben. Sie hat es zufällig im Fahrstuhl eines Hotels entdeckt (https://sprechperlen.de/frohe-botschaft-im-fahrstuhl/). Ich persönlich würde es lieber positiv formulieren, und von einem Manifest der freundlichen Kommunikation sprechen.
Emotionale Themen
Egal wie man es nennt, es ist in jedem Fall ein nützlicher Leitfaden, so etwas wie die Zehn Gebote für einen menschlichen Umgangston miteinander.
Auch in unserem ruhigen Ort gibt es immer wieder Themen, bei denen die Emotionen hochschlagen. Ich denke da beispielsweise an die Tragödie des Norwegerhauses, das Prixgelände, den Gestaltungswettbewerb zur Seeanlage, oder die Schließung der Kuba. Da wird die Diskussion oft etwas hitzig und der Ton schärfer.
Nun bin ich nicht der Meinung, dass wir bei allen strittigen Fragen einträchtig im Kreis sitzen, uns an den Händen halten und zusammen Kumbaya singen müssen. Eine gesunde Streitkultur gehört schon dazu, da darf man ruhig auch mal klare Kante zeigen.
Der giftige Ton im Internet
Es gibt aber eine rote Linie, jenseits derer der Bereich von Beleidigungen, Einschüchterung und verbaler Gewalt beginnt. Vor allem in der scheinbaren Anonymität der sozialen Medien kann man das leider täglich erleben. Das Manifest der freundlichen Kommunikation enthält deshalb speziell Vorsätze für den Umgangston im Internet. Schon der erste Vorsatz lautet: „Ich sage und schreibe im Netz nur Dinge, die ich jemandem auch ins Gesicht sagen würde.“
Manifest der freundlichen Kommunikation
Ich habe das Manifest mit großem Vergnügen gelesen. Alles darin ist eigentlich ganz selbstverständlich, aber diese Selbstverständlichkeiten sind knapp und prägnant formuliert. So bleiben sie als Vorsätze besser im Gedächtnis. Wie gesagt, finde ich es einen gelungenen Leitfaden, um auch strittige Themen freundlich und mit einem Lächeln zu diskutieren.
Ich habe auch ein Gebot gefunden, das direkt auf mich zugeschnitten scheint: „Keiner hat immer recht, auch ich nicht.“ Hier kann man das Manifest auf Deutsch herunterladen: https://paroleostili.it/wp-content/uploads/2017/04/manifesto_a4_DE-verticale.pdf
Kompliment an die Leser
Beim Durchlesen des Manifests der freundlichen Kommunikation ist mir aufgefallen, dass ich meinen Lesern mal ein Kompliment machen muss. Ich kann mich nämlich an keinen Fall erinnern, dass ich einen Kommentar wegen unpassender Ausdrucksweise löschen musste. Anscheinend habt ihr die Grundsätze des Manifests der freundlichen Kommunikation schon ziemlich gut verinnerlicht.